Stickerei-Performance am Sonntag im Würth Haus

Das Handwerk der Stickerei ist so anspruchsvoll wie vielseitig. Heute ist es jedoch nahezu in Vergessenheit geraten und von Maschinen ersetzt. Am kommenden Sonntag, 26. Februar 2017, findet anlässlich des letzten Tages der Ausstellung «Prêt-à-toucher – Werke aus der Swiss Textile Collection und Sammlung Würth im Dialog» eine eindrückliche Stickerei-Performance der Appenzeller Handstickerin Verena Schiegg, dem Textilkünstler André Wilhelm und der Appenzeller Traditions-Stickerei Eisenhut statt. Besucher können das Textilhandwerk ab 13.00 Uhr in Echtzeit erleben.

Am 26. Februar 2017 kann man von 13.00 bis 17.00 Uhr im Forum Würth Rorschach, Schweizer Textil-Kunst aus nächster Nähe erleben. Eine in Zusammenarbeit mit der Appenzeller Handstickerin Verena Schiegg, dem Schweizer Textilkünstler, André Wilhelm und der Appenzeller Traditionsstickerei Eisenhut organisierte Stickerei-Performance demonstriert eindrücklich, was Schweizer Präzisionsarbeit im Textilwesen bedeutet und wie sie die Identität des Landes mitprägte. Als Innovationsführer und Hersteller von Präzisionsgütern geniesst die Schweiz heute weltweit Leader-Status. Ihren Ursprung hat diese Stärke unter anderem im Textilgewerbe, wo es bereits im Mittelalter auf Präzision ankam. So ist in der Schweiz seit dem 13. Jahrhundert die Leinenstickerei belegt und seit dem frühen 16. Jahrhundert finden sich erste Wollstickereien. Es war der Stolz der Bürgerfrauen und -töchter auf ihre Herkunft und ihre Familie, welcher
anfänglich die opulentesten Familienwappen-Stickereien hervorbrachte und später zu jener handwerklichen Perfektion führte, die der weltweit angesehenen Schweizer Textilindustrie als Nährboden diente. Doch die Globalisierung und neue Technologien haben dieses kulturelle Erbe innert kürzester Zeit so stark zurückgedrängt, dass heute allmählich in Vergessenheit gerät, was
über Jahrhunderte eine schweizerische Identität mitprägte. Am längsten halten konnte sich die Textilkunst im Appenzell. Hier wird die Tradition noch heute in kleinen Ateliers mit Leidenschaft gepflegt. (pd)

 

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