Jetzt reagiert mit Guido Etterlin auch ein Stadtrat

Guido Etterlin hat den regionalen Medien folgenden Leserbrief als sogenannt zukommen lassen: „Das Sommerinterview von Thomas Müller (Tagblatt vom 15. September) bedarf einer Entgegnung. Ich bitte Sie, diesen offenen Brief in der nächsten Ausgabe zu publizieren. Danke.

Lieber Thomas Müller

Seit elf Jahren bin ich in Rorschach Schulratspräsident. Politisch stehen wir weit auseinander. Dennoch funktioniert die Zusammenarbeit für unsere Stadt. Unsere Schule als gewichtiger Standortfaktor für hier lebende Familien und Neuzuziehende steht sehr gut da. Miteinander haben wir im „Projet urbain“ die Lebensqualität von vielen verbessert. Dein Interview mit der Überschrift „Der Islam hat hier nichts verloren“ veranlasst mich zu diesem Brief.

Du behauptest unablässig, ohne dich hätte sich in Rorschach nichts bewegt. 2007 sind weltweit die Banken wegen unseriöser Geschäftspraktiken in Turbulenzen geraten und haben alle Volkswirtschaften bis heute in Not gebracht. Der Bürger zahlt seither die Zeche, indem seine Spar- und Pensionskassenguthaben nicht mehr verzinst werden. Der Immobilienmarkt wurde schweizweit auf der Ersatzsuche nach Investitionsmöglichkeiten mit Milliarden geflutet, so auch Rorschach. Das ist der Grund, warum im ganzen Mittelland diese Unsummen verbaut wurden. Erinnere dich an die Stürm-Preisverleihung, als Dr. h.c. Reinhold Würth für seine Investitionen geehrt wurde. Du standest nicht auf dem Podium. Dank der Wirtschaftsförderung des Kantons wurde diese Ansiedlung möglich. Du und viele andere haben nach besten Kräften mitgewirkt.

Du beleidigst unablässig Menschen. Erst war es Peer Steinbrück, mal sind es Sozialhilfebezüger, Richter, Sozialarbeiter, Journalisten oder Einsprecher, oft sind es Migranten. Alles was deiner Weltanschauung nicht entspricht, wird verunglimpft. Warum nur? Zusammen mit deiner gewechselten Partei brichst du Tabus. Deine neueste Wortschöpfung ist „gesunde Rassisten“. Was unterscheidet gesunde Rassisten von kranken Rassisten? Mit solch menschenverachtenden Äusserungen richtest du Schaden an. Du trägst die Verantwortung für eine Stadt mit mehr als 9‘000 Einwohnern. Sehr viele davon werden von dir pauschal wegen ihrer Herkunft oder wegen ihrer Religion gedehmütigt. Das hat Rorschach nicht verdient.

Guido Etterlin, Schulratspräsident und Stadtrat, Rorschach“

Und im heutigen Lokalteil (Seite 22) im Tagblatt ist Stapi Thomas Müller auch wieder Thema. Und er bekommt nicht nur Kritik:

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1 Kommentar zu "Jetzt reagiert mit Guido Etterlin auch ein Stadtrat"

  1. HP Schnüriger, Stadtrat in Rorschach 90-96 | 18. September 2017 - 15:12 um 15:12 |

    Thomas Müller hat zwar als Stadtpräsident Vieles bewegt. Trotzdem müsste der Präsident für die ganze Bevölkerung sein. Dazu gehören auch Muslime und zwar nicht einmal wenige.
    Wie wirkt wohl die Hetze gegen Muslime auf die Muslime?
    Ich bin überzeugt, dass derartige „Sprüche“ die Radikalisierung von labilen, jungen Muslimen fördert, möglicherweise sogar auslöst! Wenn dauernd betont wird, dass man als Muslim abgelehnt wird, nicht hierher gehört, nicht willkommen ist, (obwohl man ja tagtäglich für wenig Lohn „chrampft“) dann rastet man möglicherweise einmal aus und sagt sich: „Denen zeige ich es!“ Bis zum Diebstahl eines Lastwagens ist es dann vielleicht nicht mehr weit….
    Wer permanent Öl ins Feuer giesst, ist auch ein Brandstifter!
    HP Schnüriger, Stadtrat in Rorschach von 1990 bis 1996

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