Hufschmiede sind eben keine unsensible Klötze …

Der Hufschmied-Wettbewerb in Holland ist Geschichte. Daniel Zwissler und Barbara Camenzind sind bereits wieder in Rorschach angekommen. Hier die letzten Bilder dieses imposanten Anlasses.

Am Schluss ging es an den Spring Games um Schnelligkeit, Kreativität und Pferdeerfahrung. Bei den „Speedprüfungen“ musste Daniel Zwissler innert 15 Minuten ein gewöhnliches Hufeisen schmieden, welches dann auch wirklich an ein Pferd passt. Der letzte Tag steckte allen in den Knochen, richtig aufgeblüht ist er, als es um den Kreativitätswettbewerb ging. Dieser brachte fast seine Lesebrille zum Glühen…

Jeder ist seines Glückes Schmied. Und da Fortuna eine kapriziöse Dame ist, wanderte sie an diesen Spring Games weiter. Daniel Zwissler hat leider den Einzug ins Finale nicht geschafft, dafür erreichte sein Teamkollege Peter Brülisauer das Finale. Einzug hielten dann auch die schwarzen „Granden“ der Niederlande, die Friesenpferde. Wie sollte es anders sein, waren diese wunderbaren Tiere sofort von vielen blonden Mädchen umringt. Der aus Teufen AR stammende Brülisauer hatte keine leichte Aufgabe, mit nur einem Blick „Eagle-Eye“ die Hufstruktur zu erfassen, ein Vorder-und ein Hintereisen zu schmieden, es anzupassen und anzunageln. Aus Gründen der Passgenauigkeit werden die Eisen heiss auf den Hufrand gelegt.Dies ist für ein Pferd absolut unproblematisch, sie spüren nicht mehr, als eine Frau, die sich die Nägel warm lackiert. Der Rorschacher war voll des Lobes für seinen Teamkollegen, denn mit dem temperamentvollen Tier war nicht einfach umzugehen. Hufschmiede sind eben alles andere als unsensible Klötze.

Nun sind alle gespannt, wer diese Pokale mit nach Hause nehmen kann. Für Daniel und das Swiss Farrier Team ist klar, in diesem holländischen Mekka der Hufschmiedekunst  heisst es: Dabei sein ist alles! Die Würfel sind gefallen. An den Werkman Spring Games gewinnt in der Gesamtwertung Yoann Pollicard aus Frankreich. Bester Schweizer wurde der Teufener Peter Brülisauer auf Rang 20, bei 160  Startenden belegten die Schweizer das vordere Mittelfeld. Daniel Zwissler hat laut eigenen Aussagen sein Ziel nicht ganz erreicht, mit Rang 48. Die Wettkämpfer aus Frankreich und England haben die Messlatte 2017 sehr hoch gesetzt. Doch für die Schweizer Spring- Games-Korrespondentin ist der Rorschacher Meisterschmied eh der Beste.

Mit tatkräftiger Unterstützung seines Teamkollegen Niklaus Bigler, lebte der Schmied vom Lindenplatz in Holland seine poetisch-patriotische Seite aus. Ein veritables Edelweiss blühte in Holland auf, auch wenn das etwas kapriziöse Material Holz die beiden Metaller etwas zum Narren halten wollte.

Das Edelweiss, sowie auch die anderen Kunstwerke werden am grossen Abschlussfest Tolbert versteigert, der Erlös kommt der Schweizer Stiftung „Flying Anvil Fondation“ zugute, in der sich viele Hufschmiede engagieren, um ihr Können und Wissen an junge Schmiede in der 3. Welt weiterzugeben. Statt Geld spenden sie Know-How. Eine gute Sache. (Text/Fotos: Barbara Camenzind)

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